Zivilschutzeinsatz in schützenswerter Landschaft
EinZivilschutzeinsatz in schützenswerter Landschaft klingt paradox und irgendwiedoch logisch. Der Wiederholungskurs der Kompanie 1 vom 29. Oktober 2018 bis 2. November 2018 fand an verschiedensten Arbeitsplätzen statt. Eine spezielleAufgabe erwarteten die eingerückten Zivilschutzleistenden am Arbeitspatz amRande der Wässermatte im Süden Langenthals.
Ziel des Einsatzes war, das Zusammenspiel der unterschiedlichen Einheiten der Zivilschutz Region Langenthal zu üben und die Kommunikation und die Zusammenarbeit innerhalb der Einsatzkräfte vor Ort zu verfeinern.
Herausforderung an Wässermatte in Langenthal
Der Einsatz am Rande der Wässermatte im Süden Langenthals, welche an die Baumschule und das Schwimmbad angrenzt, stellte die Zivilschutzleistende vor eine spezielle Herausforderung. Die Wässermatten in Langental sind im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung als schützenswerte Landschaften von nationaler Bedeutung aufgeführt. Durch ein weitverzweigtes Verteilungssystem wird das Wasser der Langete auf die Wiesen geleitet. Das ausgefeilte Bewässerungssystem lässt sich bis ins 9. Jahrhundert zurückverfolgen. Von den ursprünglichen ausgedehnteren Wässermatten sind jedoch nur Wenige übriggeblieben. Um die einzigartige Kulturform der Wässermatten zu erhalten, gründete der Kanton Berne im Jahr 1992 die Wässermatten-Stiftung. Der Unterhalt der Wässermatten ist jedoch aufwändig und die verzweigten Gräben verhindern den Einsatz grösseren landwirtschaftlichen Maschinen.
Schonender Unterhalt der Gräben
Diese Gegebenheiten erforderten einenschonenden manuellen Eingriff der Zivilschutz. Statt mit Bagger und schweremGeschütz, arbeiteten die Zivilschützer mit Schaufel und Schubkarre. Im weichenUntergrund bei kalter nasser Witterung pflegten die Zivilschützer einen Grabenam Rande der Wässermatte an der Grenze zur Baumschule. Während dieZivilschützer ausserhalb der Wässermatte die Gräben mit einem Baggerunterhalten konnten, wurde am Rande der Wässermatte die Gräben zum grossen Teilvon Hand mit Schaufeln unterhalten.
Letztendlich bewiesen die Zivilschützer vor Ort, dass sie auch die Landschaft mit dem Status schützenswerter Landschaft unterhalten können und damit ein aufwändiger und schonender Unterhalt sicherstellen.
Weitere Einsätze der Kompanie 1
Am Arbeitsplatz in Roggwil wurde einTeilstück eines Wanderweges erneuert und Schnitzel verlegt, während inThunstetten an zwei Arbeitsplätzen Schwellen ausgebessert und eine Bank repariertwurde. Auf drei weiteren Arbeitsplätzen in Langenthal wurden Holzbrücken undWege saniert und das Know-how durch den Einsatz einer Schmutzwasserpumpevergrössert. Auch die Betreuer konnten durch einen Input seitens professionellerUnterstützung das Wissen vergrössern. In die Praxis umsetzt haben dies dieBetreuer mittels Antennenaufbau und einer Funkübung, wobei als Höhepunkt derAufbau einer Betreuungsstelle in Madiswil unter erschwerten Bedingungenstattfand.
Daniel Müller