Praxisnaher Wiederholungskurs für den Zivilschutz

In der ersten Maiwoche trafen sich die Angehörigen des Zivilschutzes (AdZS) Region Langenthal zu ihrem jährlichen Wiederholungskurs. Während dieser Einsatzwoche war die Kompanie 3 an verschiedenen Arbeitsplätzen in Bannwil und Rütschelen tätig.

Bannwil Vitaparcours

Für die kommende Sommerzeit hat der Zug der technischen Hilfe in Bannwil Arbeiten am Vitaparcours durchgeführt. So wurden auf der Strecke alte Holzstämme, welche Stufen bildeten, mit frischen Holzstämmen erneuert und bei einem Posten wurde ein neuer Holzschnitzelboden ausgelegt. Die beschriebenen Massnahmen haben dazu beigetragen, dass der Vitaparcours auch in Zukunft für die Gesundheits- und Naturbewusste Bevölkerung sicher und zugänglich bleibt.

Rütschelen Bachverbauung

Nicht nur in Bannwil, sondern auch in Rütschelen hatte der Zivilschutz Region Langenthal (ZRL) verschiedene Aufgaben zu erledigen. Bei einer Bachverbauung wurde der Bachverlauf stabilisiert und verbessert, indem die Pioniere Baumstämme platzierten und den Boden befestigten, so dass Gewitter und starker Niederschlag in Zukunft keinen Einfluss auf den Zustand des Baches haben.

 Rütschelen Kugelfang

Beim stillgelegten Schiessstand in Rütschelen musste die Umzäunung des Kugelfangs ersetzt werden. Da der alte Zaun von der Vegetation verschlungen wurde, musste dieser zuerst freigelegt werden. Anschliessend wurde der alte Zaun demontiert und mit neuem Holz ersetzt. Die notwendige Reparatur sorgte für ein ästhetischeres Erscheinungsbild und mehr Sicherheit.

Aber nicht nur die technische Hilfe war im Einsatz. Die Führungsunterstützer haben einige Aufgaben zum Meldefluss durchgeführt, bei der die verschiedenen Kommunikationskanäle getestet wurden, welche sie am Donnerstag in einem nachgestellten Ernstfall direkt anwenden konnten. Ebenfalls im Einsatz waren das Küchenteam, die Logistik und Betreuer. Letztere waren in der Stiftung Lebensart in Aarwangen tätig und haben ihre Kenntnisse im praxisnahen Umgang mit Patientinnen und Patienten vertieft. Mit dem erfolgreichen Abschluss des Wiederholungskurses für den Zivilschutz Region Langenthal (ZRL) haben die Teilnehmer ihr Wissen und ihre Fähigkeiten erweitert, um im Notfall schnell und effektiv handeln zu können.

Der Zivilschutz ist bereit für Extremwetter

Der Bereich um den Hochwasserentlastungsstollen in Madiswil diente am vergangenen Mittwoch dem Zivilschutz als Übungsort. Beübt wurde die Unterstützung der Feuerwehr während einer extremen Trockenperiode.

Madiswil Die Kompanie 2 der Zivilschutzorganisation Langenthal traf sich am vergangenen Mittwoch zur Zugsübung. Das Ziel der Übung bestand darin ein Auffangbecken zu erstellen, aus welchem in einem Notfall die Feuerwehr einfach und schnell – auch mit Hilfe eines Hubschraubers – Löschwasser entnehmen könnte. Das hierzu benötigte Wasser wurde der Langete entnommen und mittels Schläuche ins provisorische Löschbecken transportiert.

Der 7531m lange Hochwasserentlastungsstollen wurde zwischen 1988 und 1991 erbaut, um die stetig wiederkehrenden, schweren Hochwasser der Langete zu entschärfen. Bei drohendem Hochwasser wird ein Teil des Wassers aus der Langete direkt in die Aare bei Bannwil abgeleitet.

Für die Übung stand erstmals der komplette Zug der Technischen Hilfe im Einsatz. Verteilt auf mehrere Arbeitsplätze im selben Gebiet war das Ziel dieser Übung ein möglichst realitätsnahes Szenario zu schaffen. Durch kurze Wege konnte die Führung direkt vor Ort kontrollieren und entscheiden, wie dies auch im Ernstfall idealerweise der Fall sein würde. Unterstützt wurde die Technische Hilfe durch die Führungsunterstützung, welche die Lage über Funk mitverfolgte und auf analogen und digitalen Karten festhielt.

Im Ernstfall dienen diese Karten als Grundlage für die Entscheidungsfindung der Gesamteinsatzleitung, zu welcher, nebst dem Zivilschutz selbst, auch die im Einsatz stehenden Partnerorganisationen wie Feuerwehr, Polizei, Technische Betriebe und die politischen Führungsorgane gehören. Extreme Wetterverhältnisse, wie sie in der Region immer wieder vorkommen, stellen grosse Herausforderungen an Organisation und Koordination, welche mit diesem System gut gemeistert werden können.

Im Rahmen des WK der Kompanie 2 wurden auch weitere Arbeiten und Übungsdienste erledigt. Am Dienstag war der Zug der Technischen Hilfe bereits in der Region Thunstetten/Bützberg mit Unterhaltsarbeiten beschäftigt. Im Auftrag der Bevölkerung kümmerten sie sich um den Unterhalt eines Löschweihers und setzten in einem Feldweg neue Wasserspulen zur Entwässerung ein.

Die Züge Betreuung und Führungsunterstützung frischten derweil ihre Kenntnisse in den Bereichen Hygiene, Blindenbetreuung und Funkkommunikation auf.

Während sich die Betreuung am Dienstag weiterhin damit befassten eine Notunterkunft schnell ab- und umbauen zu können, kam es für sie an Mittwoch und Donnerstag wieder zum alljährlichen Highlight, als sie im Altersheim Spycher in Roggwil betagte Menschen betreuen und unterhalten durften. Dies war in den vergangenen Jahren leider aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich, umso grösser die Freude in diesem Jahr wieder im direkten Dienst der Gemeinschaft einer praktischen Tätigkeit nachgehen zu können.

Zusammenfassend war der WK für alle Beteiligten ein grosser Erfolg, vor allem die praktische Orientierung mit Schwerpunkten, welche für die heutige Zeit relevant sind, wurde sowohl von den Teilnehmern als auch von der Allgemeinheit sehr geschätzt.

 

 

Der Zivilschutz Region Langenthal macht Schule

Die Kompanie 1 des Zivilschutzes Region Langenthal (ZRL) hat pünktlich zum meteorologischen Herbstauftakt ihren Dienst absolviert. Die Angehörigen des Zivilschutzes (AdZS) waren an drei Arbeitsplätzen in der Region im Einsatz und betrieben den Kommandoposten (KP) Front und den KP Rück unter der Dreifachturnhalle Hard in Langenthal. Zudem wurde am letzten Wiederholungskurstag eine grossangelegte Übung in Lotzwil und Madiswil durchgeführt.

Wandern ist Herbstsache!

Der Herbst ist für Wanderausflüge in der Nähe als auch in der Ferne die ideale Jahreszeit – nicht zu warm, nicht zu kalt und die Wälder erscheinen in schöner Farbenpracht. Um an den Zielort zu gelangen, braucht es natürlich Wanderwege. Genau diesen hat sich die Technische Hilfe des ZRL gewidmet. So wurden in der Gemeinde Ursenbach eine Treppe und Wanderwege Instand gesetzt und in der Gemeinde Oeschenbach wurde ein Bachlauf repariert und ebenfalls Wanderwege instandgesetzt. Am dritten Arbeitsplatz in der Gemeinde Bützberg/Thunstetten wurde der Feuerwehrweiher Lengmatt saniert.

Der ZRL macht wortwörtlich Schule

Das Highlight dieses WKs waren jedoch nicht die erwähnten Arbeitsplätze, sondern die Grossübung mit den AdZS des Betreuungszugs. Zusammen mit der Schulleitung der Volksschule Lotzwil wurde eine Übung geplant, deren Szenario darin bestand, dass das Schulhaus brennt und drei Klassen mit rund 60 Kindern evakuiert und betreut werden müssen. Hierzu wurden die Klassen von den rund 20 Zivilschützern des Betreuungszuges auf Listen systematisch erfasst, an einem Sammelplatz betreut und schliesslich an die Betreuungsstelle, in diesem Szenario die Linksmähderhalle in Madiswil, gebracht. In der Halle angekommen wurde für das leibliche Wohl der Fünft- und Sechstklässlerinnen gesorgt und ein entsprechendes Unterhaltungsprogramm auf die Beine gestellt. Sogar ein separierter Schlafraum wurde eingerichtet.

Unterstützt wurden die Betreuer und die Technische Hilfe von den Logistikern (Fahrern), dem Küchenteam und natürlich von den Führungsunterstützern, die sozusagen den Betrieb im Backoffice sicherstellten und die verschiedenen Dienste über Funk verbunden hielten. Diese WK-Woche und insbesondere der letzte Tag mit der Grossübung waren eine sehr interessante und neue Erfahrung für alle Beteiligten der Kompanie und bleibt lange als wertvoller Lerneffekt in Erinnerung.

Kevin Triozzi

Zwischen Geschichte und Zukunftsmusik

Der Zivilschutz Region Langenthal (ZRL) konnte in der letzten Aprilwoche zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder einen Wiederholungskurs (WK) an seinem regulären Standort in Langenthal unter der Sporthalle Hard durchführen. Nicht nur die modernisierte Zivilschutzanlage, sondern auch die Angehörigen des Zivilschutzes (AdZS) wurden während diesem WK aufgrund von neu integrierten Prozessen auf Herz und Nieren geprüft und bewiesen dies vor den Augen diverser Behördenvertreterinnen und -vertreter.

Vorbereitung für die Sommersaison

Die AdZS vom Pionier-Zug konnten während diesem WK an diversen Arbeitsplätzen in den Anschlussgemeinden wertvolle Arbeit leisten. So wurde beispielsweise in Aarwangen zusammen mit der Gemeinde ein morscher Sandfang erneuert und in Thunstetten wurde eine Grillstelle totalsaniert und somit für die Sommersaison vorbereitet. Unterstützt wurde Pionierzug von der Transportzentrale, die neu beim Materialmagazin in Langenthal stationiert ist und mittels Funk bestellt werden konnte. Der Betreuerzug frischte seine Kenntnisse im Bau von provisorischen Unterkünften auf, die Führungsunterstützung stellte einen effizienten Führungsraum, Funkverbindungen und einen Kommandoposten Front (KP Front) sicher.

Behörden sind interessiert und begeistert

Die modernisierte Zivilschutzanlage weckte nicht nur das Interesse der rund 80 AdZS dieser Kompanie, für welche diese Mauern eine Woche pro Jahr der Arbeitsort sind, sondern auch dasjenige von Behördenvertreterinnen und -vertreter. Aus diesem Grund wurden sie im Rahmen dieses WKs zu einem Rundgang eingeladen. Der Chef Logistik, Hans-Ueli Sägesser, begleitete die Renovation hautnah und brachte den 15 Eingeladenen die Neuerungen während rund einer Stunde näher. Die neue, EMP-geschützte (EMP = Elektromagnetische Impulse) Verkabelung als auch die leistungsfähigere Belüftungsanlage interessierten sehr.

Kunst am Schlossberg

Nach dem in der sanierten Küche zubereiteten Mittagessen wurden die Gäste zum Arbeitsplatz bei der Burgruine Grünenberg in Melchnau gefahren. Hier war der Pionier-Zug im Einsatz, der insbesondere die Zugangstreppe zur Ruine für die erwarteten Besucherströme im Rahmen der Ausstellung «Kunst am Schlossberg» instand setzte. Highlight des Besuches, war der kurze Exkurs in die Geschichte der Burg und den Event Kunst am Schlossberg, präsentiert von Heinrich Abt (OK-Präsident von «Kunst am Schlossberg») und Andreas Morgenthaler (Präsident Stiftung «Burgruine»). Mehr unter www.gruenenberg.ch oder www.kunstamschlossberg.ch

Kevin Triozzi

Zivilschutz wieder im Einsatz / Anderer Standort – gleicher Einsatz

Auch beim Zivilschutz Region Langenthal kehrt langsam wieder die Normalität zurück. Im Wiederholungskurs der Kompanie 3 Ende Juni wurden unter Einhaltung des bewährten Schutzkonzepts verschiedene Arbeiten in Langenthal und Bützberg ausgeführt. Der Einsatz wurde aus dem Kommandoposten Neumatt in Madiswil geleitet. Doch auch bei den kantonal organisierten Massentests für COVID-19 an den Berner Schulen wirkte der Zivilschutz als Unterstützer bei logistischen Herausforderungen erfolgreich mit.

Gegenwärtig findet in Langenthal eine Teilerneuerung des Kommandopostens Hard, dem eigentlichen Einsatzort des Zivilschutz Region Langenthal, statt. Aus diesem Grund wurde im letzten Jahr der Ausweichstandort Neumatt in Madiswil auf Vordermann gebracht und für bevorstehende Einsätze vorbereitet. So rückte die Kompanie 3 anstatt in Langenthal in Madiswil ein und begab sich von da aus an die verschiedenen Einsatzorte. Die Führung und deren Unterstützung koordinierten den Einsatz vom Kommandoposten Neumatt aus. Zivilschutzkommandant Christian Lehmann zieht ein positives Fazit: «Wir sind auch in Madiswil gut organisiert und können die Wiederholungskurse wie geplant durchführen.» Ziel ist es, mit dem ersten Wiederholungskurs im nächsten Jahr den Umzug in den erneuerten Kommandoposten Hard zu realisieren.

Eine neue Brücke und das Wetter als Spielverderber

An den Ausseneinsatzorten der Pioniermannschaften fielen unterschiedliche Arbeiten an. In Langenthal wurde in der Nähe des Güterbahnhofs eine Holzbrücke neu gebaut. Vorgängig wurde die in die Jahre gekommene, bestehende Brücke abgerissen und durch eine neue Konstruktion ersetzt. Ebenfalls geplant waren Instandhaltungsarbeiten an zwei Weihern in Bützberg. Diese Arbeiten fielen aber bei einem Weiher teils dem Wetter zum Opfer, das in dieser Woche mit starken Gewittern und sehr grossen Regenmengen in der Region für einige Schäden sorgte. So konnten die geplanten Arbeiten, Risse und Löcher in den Fundamenten zu verputzen, nicht ganz in geplantem Umfang ausgeführt werden. Ein Weiher wurde komplett saniert und ist nun wieder einsatzfähig.

Massentests an den Schulen

Neben den regulären Wiederholungskursen steht der Zivilschutz Region Langenthal seit Ende Mai ebenfalls im ganzen Kanton Bern im Einsatz. Während den Massentests für COVID-19 an den Berner Schulen, die sich dafür freiwillig anmeldeten, leisteten Angehörige des Zivilschutzes einen wichtigen logistischen Einsatz. Zivilschutzkommandant Christian Lehmann erklärt: «Unser Einsatz konnte ausschliesslich mit Freiwilligen aus unserer Organisation durchgeführt werden. Unsere Teams beförderten die erforderlichen Test-Sets an die Schulen. Nach den durchgeführten Tests wurden die Proben ins Labor in Bern zur Auswertung überführt.» Die Zusammenarbeit mit dem Kanton habe sehr gut funktioniert. Erfreulich sei ebenfalls, dass die Nachfrage nach derartigen Massentests dank der Entwicklung der Pandemie stetig zurückgegangen ist.

In Langenthal wurde eine neue Holzbrücke errichtet.

Yannick Blättler

Zivilschutz im Corona-Einsatz

Normalerweise geniesst der Zivilschutz hierzulande eher ein Schattendasein. Während der Corona-Pandemie zeigt sich, dass er trotzdem ein wichtiger Faktor ist in unserem Milizsystem. So ist der Zivilschutz Region Langenthal (ZRL) während rund fünf Wochen beim Spital Region Oberaargau (SRO) im Einsatz, um die Zugänge zum Spitalgebäude zu kontrollieren.

Im Normalfall sieht man die Zivilschützer des ZRL höchstens bei Grossanlässen den Verkehr regeln, Waldränder putzen, Wege sanieren, Forstaufgaben bewältigen, Funkübungen durchführen und Betreuungsaufgaben übernehmen; während der Corona-Krise helfen sie nun für einmal bei der SRO AG aus.

Aufgrund der anhaltenden Pandemie befindet sich das Spital nämlich in einer aussergewöhnlichen Lage. Da die Zugänge zum Spital zum Schutz von Patienten und Mitarbeitenden reduziert wurden und der Zutritt für Besucher grundsätzlich verboten ist, muss eine Eingangskontrolle durchgeführt werden. Deshalb sorgen nun die Zivilschützer für einen reibungslosen Ablauf.

Fünf Wochen rund um die Uhr

Zivilschutz EinsatzWährend den ersten drei Wochen des vom Bundesrat verordneten „Lockdowns“ verfügte das Spital nur noch über drei Eingänge. Beim Haupteingang konnten die Zivilschützer allen Personen, welche eine Therapie, einen Notfall oder einen vom Arzt verordneten Termin hatten, den Zutritt gewähren. Beim Eingang West konnten nur Patienten aufgenommen werden, die Atemwegprobleme bekundeten oder Corona-Symptome verspürten, und beim dritten Eingang Süd wurden werdende Mütter, Nephrologie- oder Dialyse-Patienten aufgenommen und den Weg gewiesen.

Ab dem 27. April verfügt das Spital dank der behördlichen Lockerungen der „Corona-Massnahmen“ über einen weiteren Eingang. Die Eingänge werden vom Zivilschutz während mehreren Wochen während 24 Stunden – auch über die Osterfeiertage – genau kontrolliert. Während den gesamten fünf Wochen stehen alle fünf Kompanien und das Ersteinsatzelement des ZRL im Einsatz.

Grosse Dankbarkeit seitens der Direktion

„Die Einteilung sowie Organisation des Personals ist eine grosse Herausforderung“, sagt einer der Zivilschützer. Jedoch sei es eine schöne Tätigkeit mit einem spannenden Tagesrhythmus, wenn man die Spitalgäste zufrieden stellen könne. Nicht nur die Bevölkerung ist mit der Arbeit der „Bewacher“ zufrieden, auch die Direktion des Spitals Langenthal spart nicht mit Lob für die Männer in Orange und Grün. „Wir sind sehr dankbar für den wertvollen Einsatz des Zivilschutzes bei der Vortriage, damit sich unsere Leute auf den Gesundheitsdienst konzentrieren können“, sagt SRO-Direktor Dr. Andreas Kohli.

Wichtiger denn je

Für den „Schutz der Bevölkerung vor natur- und zivilisationsbedingten Katastrophen und anderen Notlagen“ sind in der Schweiz im Wesentlichen das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) und die nachgeordnete Zivilschutzorganisation zuständig. Der Zivilschutz ist dabei als Einsatzmittel der zweiten Staffel nach Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Gesundheitswesen vorgesehen. Gerade in surrealen Tagen wie diesen zeigt sich, dass diese Organisation weiterhin ihre Daseinsberechtigung hat.

Benjamin Bienz

Der Zivilschutz trifft Vorbereitungen für die Grillsaison

Die Kompanie 1 des Zivilschutz Region Langenthal (ZRL) eröffnete mit ihrem Wiederholungskurs (WK) das Zivilschutzjahr 2019. Das herrliche Wetter, das von einer peitschenden Biese überschattet wurde, begleitete insbesondere die Pioniere während der letzten Märzwoche auf vier unterschiedlichen Arbeitsplätzen (AP) und einem Übungsplatz im Oberaargau.

Frühlingsputz mal anders

Den Frühlingsputz kennt man aus den eigenen vier Wänden – doch im Zivilschutz beinhaltet dieser auch die uns umgebende Natur. So war ein erster Pioniertrupp auf der Hochwacht in Reisiswil im Einsatz und hat bei einer beliebten Feuerstelle sämtliche Bänkli komplett entfernt und neu gesetzt. Zusätzlich wurde der Treppenaufstieg zur 1911 erstellten Betonversion des Hochwachtturms mit einem Geländer versehen und so die Sicherheit für naturhungrige Besucher erheblich erhöht. Von hier aus kann in Zukunft wieder gemütlich die Topaussicht auf die Alpen genossen werden. Für diejenigen, die bei diesem Frühlingswetter draussen ihren sportlichen Aktivitäten nachgehen, wurden einige Posten des Vita Parcours zwischen Thunstetten und Bützberg instandgesetzt.

Gewässer und Tierwelt

Neben diesen Instandsetzungen wurde auch etwas für die Tier- und Pflanzenwelt getan. In Ursenbach und Oeschenbach wurde in und um zwei kleine Bäche Unrat entsorgt, die Sträucher zurückgeschnitten und die Bachläufe etwas verbreitert. Beim Vorbeischwimmen einiger Kröten wurde die Arbeit jeweils kurz eingestellt und den scheuen Tieren wurde schon fast gekonnt mit Füssen oder Schaufeln der Weg gezeigt. Auf dem Übungsplatz wurde das sichere Heben und Bewegen von schweren Objekten erlernt. Diese wichtigen Instruktionen konnten durch die neu eingeführte Arbeitsplatzrotation an alle Pioniere weitergegeben werden. Gleich neben diesem Übungsplatz hatten die Stabsassistenten ihren Front-Kommandoposten (KP) eingerichtet und stellten so die Kommunikation im Feld sicher.

Unterstützung für einen reibungslosen Ablauf

Die Pioniere waren jedoch bei weitem nicht die einzigen, die in diesem WK im Einsatz waren. Im Kommandoposten unter der Sporthalle Hard in Langenthal waren die Stabsassistenten stationiert, die eine reibungslose Kommunikation von und zu den AP‘s sicherstellten. Fahrer stellten die nahtlose Verschiebung sämtlicher Kompaniemitglieder zwischen den AP’s sicher und ein Küchenteam sorgte mit nahrhaften Menus für die nötige Energie in der zweiten Tageshälfte. Der Betreuerzug seinerseits unternahm unter anderem eine Auffrischung seiner Funkkompetenz und begeisterte mit einem gemütlichen Lottospiel die Bewohner des Alterszentrums Spycher in Roggwil. Zusammengefasst kann festgehalten werden, dass sämtliche Einsätze dieses WK’s reibungslos, fristgerecht und den Qualitätsanforderungen des Kommandanten entsprechend erledigt werden konnten.

Zivilschutzeinsatz in schützenswerter Landschaft

EinZivilschutzeinsatz in schützenswerter Landschaft klingt paradox und irgendwiedoch logisch. Der Wiederholungskurs der Kompanie 1 vom 29. Oktober 2018 bis 2. November 2018 fand an verschiedensten Arbeitsplätzen statt. Eine spezielleAufgabe erwarteten die eingerückten Zivilschutzleistenden am Arbeitspatz amRande der Wässermatte im Süden Langenthals.

Ziel des Einsatzes war, das Zusammenspiel der unterschiedlichen Einheiten der Zivilschutz Region Langenthal zu üben und die Kommunikation und die Zusammenarbeit innerhalb der Einsatzkräfte vor Ort zu verfeinern.

Herausforderung an Wässermatte in Langenthal

Der Einsatz am Rande der Wässermatte im Süden Langenthals, welche an die Baumschule und das Schwimmbad angrenzt, stellte die Zivilschutzleistende vor eine spezielle Herausforderung. Die Wässermatten in Langental sind im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung als schützenswerte Landschaften von nationaler Bedeutung aufgeführt. Durch ein weitverzweigtes Verteilungssystem wird das Wasser der Langete auf die Wiesen geleitet. Das ausgefeilte Bewässerungssystem lässt sich bis ins 9. Jahrhundert zurückverfolgen. Von den ursprünglichen ausgedehnteren Wässermatten sind jedoch nur Wenige übriggeblieben. Um die einzigartige Kulturform der Wässermatten zu erhalten, gründete der Kanton Berne im Jahr 1992 die Wässermatten-Stiftung. Der Unterhalt der Wässermatten ist jedoch aufwändig und die verzweigten Gräben verhindern den Einsatz grösseren landwirtschaftlichen Maschinen.

Schonender Unterhalt der Gräben

Diese Gegebenheiten erforderten einenschonenden manuellen Eingriff der Zivilschutz. Statt mit Bagger und schweremGeschütz, arbeiteten die Zivilschützer mit Schaufel und Schubkarre. Im weichenUntergrund bei kalter nasser Witterung pflegten die Zivilschützer einen Grabenam Rande der Wässermatte an der Grenze zur Baumschule. Während dieZivilschützer ausserhalb der Wässermatte die Gräben mit einem Baggerunterhalten konnten, wurde am Rande der Wässermatte die Gräben zum grossen Teilvon Hand mit Schaufeln unterhalten.

Letztendlich bewiesen die Zivilschützer vor Ort, dass sie auch die Landschaft mit dem Status schützenswerter Landschaft unterhalten können und damit ein aufwändiger und schonender Unterhalt sicherstellen.

Weitere Einsätze der Kompanie 1

Am Arbeitsplatz in Roggwil wurde einTeilstück eines Wanderweges erneuert und Schnitzel verlegt, während inThunstetten an zwei Arbeitsplätzen Schwellen ausgebessert und eine Bank repariertwurde. Auf drei weiteren Arbeitsplätzen in Langenthal wurden Holzbrücken undWege saniert und das Know-how durch den Einsatz einer Schmutzwasserpumpevergrössert. Auch die Betreuer konnten durch einen Input seitens professionellerUnterstützung das Wissen vergrössern. In die Praxis umsetzt haben dies dieBetreuer mittels Antennenaufbau und einer Funkübung, wobei als Höhepunkt derAufbau einer Betreuungsstelle in Madiswil unter erschwerten Bedingungenstattfand.

 Daniel Müller

Erfolgreiche Wachablösung und arbeiten damit das grosse Fest steigen kann

Trotz heisser Temperaturen war die Stimmung der Kompanie 3 des Zivilschutz Region Langenthal überhaupt nicht hitzig. Während einer Woche wurde am Aufbau des Dorffestes Roggwil sowie an der Erneuerung des Vitaparcours in Bannwil gearbeitet. Es war der erste Einsatz mit dem neuen Kompaniekommandanten Nils Hugi.

Wachablösung in der Kompanie 3 des Zivilschutz Region Langenthal (ZRL): Nils Hugi hatte per Anfang Jahr Marc Trinkler abgelöst und absolvierte nun Ende August seinen ersten Einsatz als Kompaniekommandant. Zu Beginn sei er angespannt gewesen, gibt Hugi zu. „Aber dank grosser Unterstützung durch mein Team konnten wir die Woche erfolgreich meistern“, so Hugi. Und zu tun gab es vieles: In Roggwil wurden für das Dorffest das Festzelt und die Küche aufgebaut, in Bannwil wurden Teile des Vitaparcours komplett erneuert, und in Untersteckholz wurde die Umzäunung eines Kugelfangs repariert, die von Sturmtief Burglind in Mitleidenschaft gezogen worden war.

Langjährige Erfahrung hilft

Bei vielen Arbeiten kann der Zivilschutz auf eine langjährige Erfahrung seiner Mitglieder zurückgreifen. So war der ZRL bereits beim eidgenössischen Schwingfest in Burgdorf 2013 und beim Oberaargauischen Musiktag in Madiswil 2016 im Einsatz. „Die Arbeit in Roggwil war für uns deshalb nichts grundlegend Neues“, stellt Hugi fest.

Während Roggwil damit bereit ist für das Dorffest, das alle zehn Jahre einmal stattfindet, ist auch der Vitaparcours in Bannwil nun wieder bestens gerüstet für Sportler. Mehrere Übungsposten wurden hier von Grund auf erneuert und gleichzeitig an heutige Sicherheitsvorschriften angepasst. So findet sich beispielsweise auf den Baustämmen, über die gehüpft werden soll, nun ein rutschfester Belag, der Unfälle verhindern soll.

Ziele sind erreicht

Aller Anfang ist schwer – auch für einen neuen Kompaniekommandanten. Trotzdem zieht Nils Hugi ein positives Fazit: „Ich kann auf ein eingespieltes Team von 60 Zivilschützern zurückgreifen.“ Es sei gerade auch angesichts der heissen Temperaturen eine intensive Woche gewesen. „Aber wir konnten alle Ziele erreichen“, sagt Hugi zufrieden.

Benjamin Bienz

 

Beim Zivilschutz flogen die Funken

Vergangene Woche führten Angehörige der Kompanie 5 des Zivilschutzes Region Langenthal im Rahmen des jährlichen Wiederholungskurses (WK) diverse Einsätze in der Region durch. Beim Pfadiheim Langenthal wurde mit schwerem Gerät gearbeitet.

Das Arbeitsprogramm der Kompanie 5 war abwechslungsreich und vielfältig. Unter anderem erhielten Behörden der Gemeinden des Zivilschutzes Region Langenthal (ZRL) die Möglichkeit, im Rahmen des Behördentages einen Einblick in das Schaffen des Zivilschutzes zu bekommen.

Mit dem Besuch auf einem Arbeitsplatz erhielten die Gäste einen direkten Eindruck davon, was der Zivilschutz für die Öffentlichkeit leistet. Laut Stefan Schäfer, Leiter Zivilschutz, liegt dem Führungsstab der ZRL viel daran, sinnvolle und nützliche Arbeiten zugunsten der Bevölkerung ausführen zu können. Denn damit könne sich der Zivilschutz sichtbar machen und gleichzeitig der Allgemeinheit auch etwas zurückgeben. „Können Arbeiten zugunsten der Gemeinschaft mit sinnvollen Ausbildungssequenzen gepaart werden, sind dies ideale Übungsanlagen für einen WK“, so der Zivilschutzkommandant weiter. „Jede Arbeit erhält so Sinn, Funktion und Bedeutung, was seitens der Zivilschützer Freude und Stolz und seitens der Auftraggeber wertschätzende Dankbarkeit hervorbringt.“

Und geleistet wurde auch diese Jahr vieles. Unter anderem wurde in Untersteckholz eine Zaunanlage repariert. Durch das Sturmtief „Burglind“ ist dieser von einem umgestürzten Baum beschädigt worden. Der Zaun umschliesst den alten Kugelfang einer früheren Schiessanlage. Auch in Bannwil musste ein Kugelfang eingezäunt werden, während in Oeschenbach ein Bachverlauf unterhalten und in Thunstetten Wander- und Waldwege instandgesetzt werden mussten.

Schweres Gerät beim Pfadiheim

Im Pfadiheim Langenthal wurde dagegen der Umgang mit schweren Gerätschaften geübt. So entstand eine neu sanierte Arena mit Feuerstelle auf dem Pfadi-Areal und ein  Aufzugschacht wurde zurückgebaut. Letzteres stellte die Zivilschützer vor verschiedene Herausforderungen. Unter anderem musste die Statik intakt bleiben, der Funkenschlag durfte kein Feuer an der Holzfassade auslösen und die Arbeitssicherheit musste ständig gewährleistet sein.

Der Aspisee wird aufgewertet

Zu guter Letzt wurden bei der Feuerstelle am Aspisee die bestehenden Sitzgelegenheiten erneuert und am Ufer des Sees zusätzliche geschaffen. Dies wertet das ohnehin einladende und idyllische Plätzchen nochmals ordentlich auf. Erreichbar ist der Aspisee unter anderem über einen Fussweg, der über eine kleine Brücke führt. Diese wurde ebenfalls erneuert. Neu ist die Brücke so konstruiert, dass diese auch mit einem Kinderwagen problemlos überquert werden kann.

Stefan Schäfer zieht eine positive Bilanz aus der Woche und lobt die motivierten Zivilschützer: „Motivation erzeugen ist das, was wir bei unseren Dienstpflichtigen erreichen wollen. Wenn wir dies schaffen, haben wir einen guten Job gemacht.“

Adrian Ammann